Reisetagebuch, 1. Etappe: Stellproben

 Alles begann ganz harmlos mit den ersten Leseproben. Während die Schauspieler begannen, sich mit ihren Rollen vertraut zu machen, entwarf die Regie das Bühnenbild und plante die Reiseroute bis zu den Aufführungen.

Während der Reise geht jeder seinen eigenen Weg. Je nach Größe der Rolle kämpfen sich manche Ensemblemitglieder durch wahre Textgebirge, während die mit den kleineren Rollen die bequeme Route über den Wörtersee nehmen. Nicht alle nehmen die Texthürden mit gleicher Leichtigkeit: Wo die einen locker drüber springen, haben andere steile Klippen zu überwinden oder kämpfen sich durch zähe Buchstabensuppensümpfe.

Mittlerweile sind wir bei den Stellproben, d.h. Bewegungen der Schauspieler auf der Bühne, Aktionen und Gänge (wer geht wann wohin, um was zu tun…??).Dabei geht es zunächst nur darum, dass jeder weiß, wann er wo zu stehen hat, durch welche Tür er wann kommt und wieder abgeht usw. Da in diesem Stück oftmals bis zu 6 Personen gleichzeitig auf der Bühne sind, und wir nur eine Regisseurin haben, die nur über einen Mund verfügt, kann man sich vorstellen, welches Chaos dabei gelegentlich entsteht. Zudem jeder der Schauspieler so seine eigene Meinung hat, von dem was er oder sie jetzt tun sollte. Und diese auch kundtut. Meist zeitgleich mit anderen Schauspielern und der Regisseurin. Gar nicht so einfach, da immer wieder Ordnung zu schaffen, zumal, wenn wir vorher eine lustige Warm-up-Übung gemacht haben, der Albernheitspegel gelegentlich sehr hoch ist. Doch trotz aller Lachanfälle haben wir am Ende einer Probe ordentlich was erreicht.

Gleichzeitig arbeiten wir am Text, vor allem an den Betonungen und an den einzelnen Rollen. Was ist die Hauptperson für ein Charakter, wie steht sie zu den anderen Figuren, welche Motivation treibt sie an? Zwei Drittel dieses Streckenabschnitts liegen schon hinter uns, vor der Ferienzeit wollen wir den ganzen Abschnitt geschafft haben, sprich, das ganze Stück einmal „durchgestellt“ haben. Im Herbst setzen wir dann die Feile an. Da wir bereits im Januar spielen, planen wir auch bereits im Herbst Samstagsproben ein. Da nehmen wir uns am Samstagvormittag drei Stunden Zeit für die „Feinarbeit“.

 

Bleiben Sie dran, in ein paar Wochen geht die Reise weiter….


Übrigens: Wenn jemand in Ihrer Familie Elfen sieht, schicken Sie ihn nicht gleich zum Psychiater, vielleicht hat er ja recht…


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