Goethe, "Faust 2"
…um es mit Elviras Worten auszudrücken, die über weite Strecken unseres aktuellen Stückes ausschließlich in Zitaten spricht. Doch leider, er verweilt nicht, der Augenblick. Im Gegenteil. Den
Applaus von gestern noch in den Ohren, sinniert man "kann es wirklich sein, dass alles schon vorbei ist? War nicht gestern erst die Premiere?" Doch leider, es ist so. Die letzte Vorstellung ging
gestern erfolgreich über die Bühne, anschließend demontierten wir die Kulissen. Das ist eine traurige Arbeit, aber es war auch – wie vorher auf der Bühne – eine prima Ensembleleistung. Dieses Mal
in unseren Rollen als Bühnen- und Transportarbeiter. Kaum zu glauben, dass unser "Wohnzimmer" in knapp drei Stunden demontiert im Lager lag, wo es auf seinen nächsten Einsatz, auf ein neues
kurzes Leben im Rampenlicht, wartet.
Und auf uns wartet auch etwas: das LOCH! In diesem Fall nicht das Sommerloch, wir haben schließlich Winter. Gemeint ist das Loch, in das man nach einem solchen Erlebnis meistens fällt. Vier
Wochen lang drehte sich alles ums Theater, 7 Vorstellungen wurden absolviert und jetzt ist alles vorbei. Teilweise ist man natürlich froh, sein altes Leben wiederzubekommen. Doch die Gedanken
verweilen noch beim Stück. Was soll man denn jetzt mit sich anfangen, wo seine Abende verbringen?
Andererseits ist es auch schön, wieder "frei" zu sein, nicht an den allabendlichen Theatertermin gebunden, sich einen ruhigen Abend machen zu können, wenn einem danach ist, oder auszugehen, wann
man Lust hat. Und am Donnerstag sehen wir uns ja schon wieder. Nach einer solchen Produktion gibt es einiges zu besprechen. Und natürlich machen wir erste Pläne für das kommende Jahr. Ein
Gastauftritt ist vorgesehen, zwei Hochzeiten und ein Baby! Und ein neues Stück finden wir auch. Lassen Sie sich überraschen….
Zunächst aber möchten wir uns bei Ihnen bedanken. Jeden Abend spielten wir vor einem gut gelaunten Publikum, das mitging, mitfieberte, Spaß hatte und mit Beifall nicht sparte. Es macht Freude,
Sie unterhalten zu dürfen!
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Iris (Dienstag, 24 Januar 2012 20:48)
Beinahe allen Mitspielern ist es passiert: Nach der letzten Aufführung sind wir in das tiefe Theaterloch gefallen. Jeder sucht auf andere Art und Weise seinen Weg, wie er aus dem Loch wieder auf den Pfad des Alltags kommt - manch einer stürzt sich in Arbeit, ein anderer besieht sich die Fotos immer und immer wieder...
Auch ich bin gestolpert und habe mich im Theaterloch verheddert. Doch wieder hat mir ein großer Meister rausgeholfen, mein Lieblingsautor nämlich, der schrieb einmal:
"Wäre jeder Tag ein Feiertag, sich vergnügen wäre so ermüdend wie arbeiten."
Und frei nach Shakespeare möchte ich abwandeln:
"Wäre jeder Tag ein Aufführungstag, das spielen wäre ermüdend und langweilig!"
In diesem Sinne freue ich mich auf die kommende Zeit und das nächste Stück!