Die Bretter, die die Welt bedeuten …

… sind derzeit wieder das Parkett in den Räumen der Siemens-Sport-und-Freizeit-Gemeinschaft in der Komotauer Strasse.

 

Wie es sich gehört, haben wir mit einem gemeinsamen Essen vom letzten Stück Abschied genommen. Das ist wichtig, damit die Geister des Stückes wieder in ihre Welt zurückkehren. Nicht dass Bühnenschauspieler abergläubisch wären, aber es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde … wie beispielsweise Harvey, - aber dies ist eine andere Geschichte …

 

Nun jedenfalls stehen wir vor einem neuen wunderbaren Jahr großer Herausforderungen und glücklicher Fügungen; denn unsere Gruppe ist gewachsen. So haben wir aus vielen Vorschlägen für das nächste Stück eines ausgewählt, das viele Rollen zur Verfügung stellt. Es wird wieder etwas musikalisch, wir werden viel „Action“ auf der Bühne haben und wieder viel Bühnenbild und Verkleidung. Das Komödie – so viel sei verraten - bietet aber noch mehr für eine gute Unterhaltung, nämlich Geschichten in der Geschichte, Liebe und Lieblosigkeit, Dank und Undank, Stolz und Vorurteil, Feigheit und Mut, Gut und Böse. Hier tummeln sich Menschen, denen nur die Karriere wichtig ist, die sich fast für Gott halten oder zumindest meinen, seine Ratschlüsse zu kennen sowie viele große und kleine Helden.

 

Für uns Mitspieler ist es wie immer eine große Herausforderung unsere eigene Rolle zu beleben, so dass sie auch mit den vielen anderen Rollen harmoniert, denn ein Theaterskript ist zunächst einmal nicht mehr und nicht weniger als die Spielanleitung eines Gesellschaftsspiels. In einem kleinen Ensemble ist es leichter seine Rolle zu entwickeln. In der diesmal großen Besetzung müssen wir selbständiger sein, da Regisseurin Sabine die begrenzte Zeit viel mehr aufteilen muss; gerade für sie hat sich die Herausforderung vervielfacht, denn sie muss vor ihrem geistigen Auge ein Storybook, entwickeln, das für jeden Mitspieler die authentische Figur und Aktion enthält. Man neigt dazu zu denken, dass Wortgewalt ein wesentlicher Teil des Theaters ist, aber um ein Vielfaches wichtiger sind Mimik, das Timing, die Dynamik auf der Bühne und die Nutzung des verfügbaren Raumes; - all das muss vor dem geistigen Auge entstehen und sich mit jeder Probe weiter entwickeln. Im übertragenen Sinne hat Sabine es plötzlich mit einem Symphonieorchester zu tun, statt mit einem Streichquartett.

 

All dies macht einen ungeheuren Spaß, was man allein schon daran merkt, dass jeden Donnerstag fast alle da sind, egal ob sie zur Probe gebraucht werden oder nicht, - denn man könnte ja womöglich etwas Lustiges verpassen. Und es ist spannender als jeder Thriller, unterhaltsamer als jede Soap-Opera und macht abhängiger als jedes Computerspiel. Hier sind echte Menschen, die eine neue Welt erschaffen, - wenn auch nur für wenige Stunden oder manchmal auch nur Minuten, aber gerade dies macht das Erlebnis immer wieder wertvoll.

 

Man möge diese Schwärmerei entschuldigen, denn manchmal werden auch wir hinfort getragen von den Geistern, die wir riefen. Und damit wird auch für heute nicht mehr verraten. Aber mit jedem Blog werden Sie ein wenig mehr erfahren. So wollen wir das für Sie auch spannender machen, und verlosen daher 2 Freikarten an die Leserin oder den Leser, welche(r) den Titel des nächsten Stückes richtig errät und über das Kontaktformular einsendet.

 

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