Die Bühne steht und plötzlich ist alles anders

Endlich geht es los. Seit einem Jahr haben wir auf diesen Moment hingearbeitet. Jetzt wird es Ernst. Beim Aufbau der Bühne kam man sich vor wie in einem Riesenbaukasten. Wann hat man schon die Gelegenheit, ganz alleine eine „Steinsäule“ hochzustemmen und auf der Schulter durch die Gegend zu tragen?

 

 

Jetzt steht die Bühne und wird eingewohnt. Noch herrscht fröhliches Chaos. Gänge und Auftritte müssen geändert werden, denn jetzt sind plötzlich Podeste und Säulen im Weg. Es stellt sich heraus, dass 30 cm hohe Stufen für Frauen in langen Kleidern doch sehr hoch sind. Und durch welche Gasse ging es hier nochmal raus?

 

 

Jetzt zeigt sich auch, was geht, und was nicht geht. Auf dem „massiven“ Steinquader zu stehen, geht zum Beispiel wunderbar. Wenn man die richtige Seite erwischt. Und wie kriegt man das Loch in der dünnen Seitenwand jetzt wieder zu? Yoricks Schädel in der „Totengräberszene“ sichtbar auf einem der Säulenstümpfe zu platzieren, scheint zunächst auch eine gute Idee zu sein. Doch ausgerechnet hier kommt es zum Gerangel zwischen Hamlet und Laertes, deren Wut sogar „massive“ Säulen erbeben lässt. Ein neuer „Yorick“ ist auf dem Weg.

 

 

Währenddessen werden im Zuschauerraum mit Hochdruck letzte Änderungen an den Kostümen vorgenommen. Die Mädels mit LARP-Erfahrung zeigen den „Soldaten“ wie man ein Schwert richtig hält. Im Zuschauerraum stöhnt der „Geist“, Hamlets Vater, als er seinem „Sohn“ auf der Bühne zusieht: „Mann, so hält man keinen Dolch! - Das ist alles die Schuld seiner Mutter!“

 

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